Er ist einer der Berge, der auf meiner „unbedingt besteigen-Liste“ steht und an einem wunderschönen Oktobertag war es dann soweit.
Ich habe mich im Internet auf diversen Plattformen und auch in Wanderführern schlau gemacht.
Also sind wir gut vorbereitet relativ zeitig in der Früh losgefahren.
Unser Ausgangspunkt: Ausfahrt von der B19 „Sonthofen Nord“ nach Gunzesried und weiter nach Gunzesried Säge, nun auf der Mautstraße (Schranke mit Ticketautomat) knapp 4km ins Tal hinein zum Parkplatz am Aubach auf der linken Straßenseite. Es gibt keinen Busverkehr!
Was ich in meiner gründlichen Recherche nicht berücksichtigt hatte war das die Mautstraße ab Mitte Oktober bis in den Frühling hinein geschlossen ist.
Also parken wir halt vor der Schranke und beginnen unsere Wanderung mit dem eintönigen Gang entlang der Teerstraße ins Tal hinein. Das Autal hat sich seine Ursprunglichkeit bewahrt, ein ruhiger, abgeschiedener Ort. Er liegt im Schatten und deshalb ist alles mit Reif überzogen. Teilweise ist es glatt auf der Straße und vorallem ist es „arschkalt“.
Bei der ersten Abzweigung lesen wir unter anderem „Siplingerkopf“ und folgen wieder einer Teerstraße in unzähligen Kehren nach oben. Die Straße will nicht enden, Kurve um Kurve meist im Wald wandern wir hochmotiviert so vor uns hin. Kein Mensch ist unterwegs.
Irgendwann wird der Weg etwas flacher und aus einer Teerstraße wird ein Fahrweg. Wir erreichen die Alpe „obere Wilhelmine“. Hier trifft der Weg aus Balderschwang auf unseren Wanderweg. Nun sind wir auch nicht mehr alleine…
Gemütlich schlängelt sich der Weg vorbei an bizarr geformten Felszacken-und Türme, die aus Wiesenhängen wachsen. Wände ragen steil empor, rundliche Felsblöcke säumen den Weg.
Steil über viele Holzstufen erreichen wir dann schließlich den „Siplingerkopf“ auf 1745m.
Wir sind nicht die einzigen die heute diese glorreiche Idee hatten und so suchen wir uns etwas abseits ein gemütliches Plätzchen um Brotzeit zu machen. Wir lassen, während der wohlverdienten Pause das fantastische Panorama auf uns wirken. Vom Grünten und den Tannheimer-Bergen im Osten über die Allgäuer Gipfelsilhouette und die Bergspitzen des Kleinwalsertals bis zum Säntis ganz im Westen reiht sich Bergkette an Bergkette.
Mein Blick schweift in die Ferne…
Ein besonderer Blickfang bietet die „Siplinger Nadel“, die sich wie ein felsiger Finger in den Himmel reckt. Leider geht unser Weg nicht an dieser eindrucksvollen Felsgestalt vorbei. Wir wollen noch einen weiteren Gipfel „bezwingen“!
Theo hat einen Heidenspaß mit den Alpendohlen, die rotzfrech alles Essbare klauen wollen was unbeaufsichtigt rumliegt.
Gut gestärkt und ein Erinnerungsfoto später beginnt nun der spannende Übergang zum „Heidenkopf“, eine aussichtsreiche Kammwanderung bei der man an felsigen Stellen auch mal Hand anlegen muss. Theo meistert die Kraxlerei souverän und schließlich erreichen wir den „Heidenkopf“ auf 1685m. Ein kleines Kreuz markiert den Gipfel.
Wir wandern links vom Gipfel durch einen felsigen Durchschlupf.
Über Viehweiden erreichen wir schließlich im Tal die „Scheidwangalpe“.
Nun wandern wir eintönig und gefühlt stundenlang an der Mautstraße entlang das Autal hinaus und erreichen schließlich wieder den Startpunkt der Wanderung.
Fazit dieser Wanderung: Das nächste Mal würde ich diese Wanderung im Herbst machen, dann wenn die Mautstraße noch geöffnet hat, ich bei der „Scheidwangalpe“ einkehren kann und vorallem würde ich mir dann auch die „Siplinger Nadel“ anschauen! So oder so, absolut empfehlenswert!
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