Komm mit, eine Runde träumen…
Komm mit ins Ostallgäu, dort, wo zwei Königsschlösser dafür sorgen, dass nicht nur deutsch gesprochen wird, sondern auch japanisch und chinesisch und englisch, französisch,…
Eigentlich ist es schon seltsam. Der scheue König Ludwig//.von Bayern baute dieses Schloss ab 1869 um seine Ruhe zu haben. Heute strömen mehr als 6000 Besucher täglich in sein Refugium. Nur 7 Wochen nach dem mysteriösen Tod des Königs wurde es bereits für das Publikum geöffnet.
1,4 Millionen Gäste zieht es jährlich hierher.
Heute sind wir drei von ihnen.
Wir machen uns, wie viele andere auch zu Fuß an den Aufstieg zum Schloß Neuschwanstein. Andere lassen sich gemütlich mit der Kutsche nach oben bringen.
Rund 200 Meter über der „Pöllatschlucht“ erinnern zwei Königsschlösser an einen Herrscher, dem die Musik und die Kunst wichtiger waren, als Kriege zu führen und Macht zu besitzen. Was ihn ja durchaus sympathisch macht…!
Andererseits: Ein Träumer, vermutlich homosexuell und betriebswirtschaftlich eine glatte Null, als bayrischer Monarch, auf dessen Schulter das Wohl eines gesamten Volkes ruht? Dessen Aufgabe es sein sollte, vorauszudenken und stets einen Schritt schneller zu sein als andere Monarchen. Könnte das gut gehen?
Es ging nicht gut!
Der Märchenkönig wurde 1886 in der Nähe von Schloss Berg am Starnberger See tot aus dem Wasser gezogen. Todesursache? Rätselhaft und ungeklärt! Heute wäre dies ein Fall für „Aktenzeichen XY ungelöst“!
Immerhin ist nach seinem Tod ein Mythos entstanden…und ein Schloss im Allgäu das weltweite Berühmtheit erlangt hat!
15 Jahre nach Baubeginn ist das Wunderwerk vollendet…naja teilweise! Von ursprünglich 80 geplanten Räumen sind nun 15 fertig geworden.
Für Ludwig schien von Anfang an klar: Er wollte dieses Zuhause nicht nur zum Regieren haben. Nein, dieses Schloss sollte dazu dienen, Muße zum Träumen zu finden.
Doch es war ihm nur 172 Tage lang vergönnt in seinem Traumschloss zu wohnen. Dann wurde er für geisteskrank erkärt und zum Starnberger See gebracht, wo man ihn kurze Zeit später tot im Wasser fand.
Den Namen „Neuschwanstein“ erhielt das Schloss erst nach Ludwig’s Tod.
Schon immer präsent war hier der Schwan. Er war das Wappentier der Grafen von Schwangau, als dessen Nachfolger sich der König sah.
Heute haben Besucher 30 min. Zeit, sich den Träumen von Ludwig’s im Inneren des Schlosses zu nähern. Eintreten darf man aber nur im Rahmen einer Führung. Um lange Wartezeiten zu vermeiden empfielt es sich online Tickets zu sichern…wir hatten leider kein Ticket, es war für diesen Tag alles ausgebucht.
Wer dem Märchenkönig wirlich nah kommen will, der sollte auf eine Wanderung gehen…
…über die frisch renovierte Marienbrücke über die „Pöllatschlucht“!
Wenn man hier oben steht, hinüberschaut auf das Schloss und die Voralpen, dann kann man verstehen warum es Ludwig hierher zog!
Man kann auch den Ausblick auf den größten See im Allgäu , dem Forggensee genießen. Im Sommer lädt dieser zu einem erfrischenden Bad ein…und dabei ist der See nicht mal echt!
Eigentlich ist er ein Speicher für Wasserkraftwerke und wichtig für die Hochwasserregulierung, wenn der Lech zur Schneeschmelze im Frühjahr anschwillt. Soweit sein „Arbeitsbereich“…
…aber der 12 km lange und 3 km breite See hat noch eine weitere Aufgabe! Auf dem See kann man eine herrliche Schifffahrt unternehmen!
Vom Bootshafen in Füssen starten die MS Allgäu und die MS Füssen täglich zu mehreren Rundfahrten.
Zu Füßen des Forggensee, in bester Lage findet man das Festspielhaus Füssen.
Dieses bietet Programm von Oper über Ballett bis Musical und Messe.
Quasi ums Eck befindet sich Hohenschwangau. Auch dieses Schloss ist einen Ausflug wert und wird von uns natürlich auch besichtigt.
Fazit dieses Ausfluges: Wir haben eine Runde geträumt und sind uns alle einig! Schloß Neuschwanstein und Hohenschwangau sind „mehrere Ausflüge“ wert!
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