Wer hätte das jemals gedacht, daß wir auch 2021 im Lockdown sitzen!?
Keine Gäste dürfen Urlaub im Allgäu machen, Arbeitnehmer haben Kurzarbeit, die Schüler sitzen zuhause beim Homeshooling, Kontaktbeschränkungen, Quarantäne und FFP2-Maskenpflicht, Corona-Schutzimpfung oder doch lieber nicht…!?
Im Fernseher, Radio, im Internet und den sozialen Medien gibt es nur noch ein Thema… „Corona“!
Was sehnte ich mich nach geregelter Arbeit, nach glücklichen Gästen hier auf dem Hof, nach spontanen Besuchen bei Freunden
und danach das die Kinder einfach ohne Einschränkungen wieder Kind sein dürfen.
Es hatte gerade der Tourismus keinerlei Perspektive wann dieser Spuk endlich vorbei ist.
Seit 2021 wurden wir im 14-tägigen Rythmus vertröstet und so dauerte der Lockdown von Anfang November 2020 bis Pfingsten 2021.
Das sind 7 komplette Monate ohne Einnahmen, ohne Perspektive und vorallem ohne finanzielle Unterstützung.
Ich wünschte mir einen geregeltem Alltag, sinnvolle Aufgaben, erfüllende Erlebnisse und Leben im Haus.
Während des Lockdowns musste ich mir täglich Arbeit „suchen“, mal mehr oder weniger sinnvoll, Hauptsache beschäftigt.
Ich wäre aber nicht Sonja wenn ich nicht auch dieser Situation etwas postives abgewinnen könnte!
Vieles ist in den letzten Jahren liegen geblieben und vieles musste aus Zeitgründen einfach warten. Im Lockdown hatte ich Zeit…viel Zeit!
So konnte ich endlich liegengebliebenes und halbfertiges,“nur im Kopf existierendes“ und laaaang gehegte Wünsche verwirklichen!
Ja ok…Bruno hat mir ein bisschen geholfen…Theo natürlich auch!
Letztes Jahr hatte ich zum ersten Mal hinter dem Carport Tomaten-Pflanzen stehen. Der Platz ist perfekt, aber ich musste mich täglich durch Gestrüpp und Steine dorthin kämpfen…eng war es auch noch.
Im Schweiße meines Angesichts habe ich dann angefangen erstmal die großen Steine zu entfernen. Anschließend habe ich das Ganze verbreitert, jede Menge Unkraut gezupft und versucht eine Ebene hinzu bekommen. Bruno hat dann noch Platten gelegt.
Mein Herd am Kräuterbeet hat den Winter leider nicht überlebt. Wir haben stattdessen den Weg zu den Tomaten gepflastert und das Beet etwas vergrößert. Die Zitronenmelisse habe ich radikal zurückgeschnitten und einige Kräuter umgepflanzt.
Am Freisitz beim „Vogelhäusle“ war bis dato nur Split am Boden. Dazwischen leider auch Unkraut. Wer mich kennt weiß das mich sowas extrem stört. Also habe ich mich auch hier durchgesetzt und wir haben den Platz gepflastert…bzw. ICH habe gepflastert! Seit dem weiß ich wie anstrengend diese Arbeit ist! Eingefasst mit Buchsbaumkugeln, Rosen und einem Kirschbaum ist dieser Platz nun MEIN LIEBLINGSPLATZ!
Alte Dinge aufzumöbeln bzw. neues Leben einzuhauchen liebe ich! So wurde von mir diversen alten Dingen ein neuer Anstrich verpasst und anschließend mit einem Spruch verschönert.
Schon seit Jahren will ich die Blumenbeete ausmisten. Viele Stauden sind einfach zu groß oder am falschen Platz gepflanzt. So finde ich im Lockdown Zeit die Stauden zu teilen, umzupflanzen oder einfach wegzuschmeissen. Für dieses Jahr bin ich mit der Beetgestaltung zufrieden.
An der Steinmauer am „Vogelhäusle“ habe ich weitere Löcher mit Steingartenpflanzen, Hauswurz oder sonstigem anspruchslosem Grünzeug gefüllt.
Das Weidentippi habe ich auch in diesem Jahr gestutzt und die Weiden in Rankgerüsten verflechtet. Das ist zwar immer sehr viel Arbeit…macht aber echt Spaß!
Die Fensterläden-Farbe war mittlerweile nicht mehr sattgrün sondern…pastellgrün! Das störte den Schreiner des Hauses natürlich massiv. Kurzerhand kauft er sich Farbe und streicht die Läden neu! Perfekt und nun erstrahlt der Stöhr.Hof wieder in einem satten grün!
Der ständige Saustall in Form von wild herumstehenden Gokarts, Fahrrädern und Tretttaktoren nervt mich schon seit Jahren und schon seit Jahren plärre ich an Bruno hin:“Bau mir eine Garage!“…und ihr könnt euch schon vorstellen was jetzt kommt….genau, und schon seit Jahren findet er einfach keine Zeit dafür!
Nun endlich hat er Zeit gefunden und dieses Projekt ist in Form eines tollen „Parkregals“ abgeschlossen. Damit auch jeder weiß das er „Ordnung halten“ soll habe ich vorsichtshalber ein Schild angebracht…
…apropos Schilder! Ich habe unzählige Tiernamen-Schilder neu geschrieben, ebenso die Kräuter-Schilder und diverse andere ganz wichtige Hinweis-Schilder.
Die Spielscheunentür-Bemalung hat mich echt gefordert. Die Vorlage soll man direkt auf die Scheibe kleben und dann einfach nachmalen steht im Buch…soweit die Theorie! Die Praxis hat mich laut schimpfen lassen. Die Scheibe ist mit Doppelglas versehen, was bei mir Zustände von „besoffen sein“ hervorgerufen hat. Ich sah ständig alles doppelt, habe angefangen komisch zu schauen…warscheinlich habe ich sogar geschielt. Durch dieses ständige angestrengte schauen wurde mir dann auch noch schlecht. Naja, irgendwann habe ich es geschafft…Hobby wird das aber keins!
Da war das „schwarze Brett“ in der Ferienwohnung „im Vogelhäusle“ schon viel angenehmer und einfacher zu malen.
Mein Büro habe ich auf Vordermann gebracht, alle Ausflugsmappen und Ferienwohnungs-Infomappen komplett überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht und diverse Änderungenswünsche der Homepage dem Webdesigner mitgeteilt…
Das Hygienekonzept aktualisiert, Infos diesbezüglich laminiert und aufgehängt und die „Corona-Hausordnung“ auch auf den aktuellen Stand gebracht…fertig! Nun könnten die Gäste kommen!
In den Ferienwohnungen hat sich nicht viel getan im Lockdown. Eine neue Garderobe in der Ferienwohnung „Mausefalle“, Semmelsack-Haken an der Wohnungstür und das eine oder andere neue Bild an der Wand…das war’s dann auch schon!
Pünktlich zu Pfingsten sind dann die Ferienwohnungen blitzblank geputzt und ich hoffe das wir wieder öffnen dürfen…
…und so kommt es dann auch! Wir dürfen mit Beginn der Pfingstferien, als die Inzidenzzahlen unter 100 gesunken sind wieder öffnen.
Die ersten Autos mit glücklichen Gästen fahren nach 7 Monaten Lockdown wieder auf den Hof. Alle sind froh endlich etwas anderes als die eigenen vier Wände zu sehen. Ohne Murren wird jede Einschränkung akzeptiert. Anfangs wird nicht nur bei der Anreise ein negativer Corona-Test verlangt sondern alle 48 Stunden. Selbst dieser „Mehraufwand“ wird selbstverständlich akzeptiert und auch ohne Aufforderung durchgeführt.
Die Stimmung ist gut. Beim gemütlichen „mit Abstand“-Zusammensitzen wird über die letzten Monate fachgesimpelt, gejammert und vorallem gehofft das das jetzt wirklich der letzte Lockdown war…
Alle sind aber der gleichen Meinung: Urlaub auf dem Bauernhof tut soooo gut!
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