Ich bin bekannt dafür das ich beinahe täglich den Dreiländerblick besteige.
Er ist quasi der Schindelberger Hausberg und deshalb ideal für die schnelle abendliche Walking-Runde.
Im Winter eignet sich der Dreiländerblick hervorragend für eine Schneeschuhwanderung und genau auf eine solche nehme ich euch jetzt mit:
Erstmal meine Bitte an euch: Vermeidet es wild durch den Wald zu wandern. Die Tiere sollten ihre Energie im Winter nicht vergeuden um vor Menschen zu flüchten!
Deshalb folgt den bereits vorhandenen Schneespuren…das ist euer Weg!
Gut ausgerüstet mit Schneeschuhen, Stöcken und einem Rucksack mit kleiner Notfall-Brotzeit für unterwegs mache ich mich auf den Weg.
Ich weiß wo der Weg lang geht und versuche immer die gleiche Spur zu halten.
Laufzeit: ca.1,5 Stunden abhängig von der Schneehöhe und ob schon jemand gespurt hat
Länge: ca.4km gespickt mit einigen knackigen Anstiegen
Anfangs durch unsere Wiese noch recht flach wandere ich bis zum Waldanfang. Je nach dem wieviel Schnee liegt kann das schon mal dauern. Ich habe sogar hier schon mal aufgegeben. Bei mehr als einem Meter Neuschnee, fiesem Wind von der Seite und Nebel…
Nun steigt der Weg etwas an. Vorbei an einem Bänkle wandere ich eine freie Wiese bergauf. Hier pfeift der Wind stets durch und hinterlässt fiese Schneeverwehungen. So kann es sein das teilweise fast gar kein Schnee liegt und einige Meter weiter beinahe kein durchkommen möglich ist. Die „rote Tür“ ist hin und wieder komplett zugeschneit. Wenn ich dann endlich das nächste Bänkle mit dem Wegweiser erreiche ist die erste Hürde geschafft.
Am geschützen Waldrand entlang leigt meist nicht ganz so viel Schnee. Hier kann ich mich etwas von den Strapazen erholen…aber der nächste Anstieg wartet schon. Erbarmungslos geht es nun steil nach oben. In diesem Winter war eigentlich immer ich diejenige die die erste Spur gemacht hat. Bei viel Neuschnee ist das echt ein Kraftakt.
Der Weg schlängelt sich steil durch den Wald hinauf bis zum „Ausstieg“. Nun kann ich schon rüber schauen zum Gipfelkreuz auf dem Dreiländerblick, aber das täuscht!
Die freie Wiese bis zur „Alpe Wied“ ist voll mit Schneeverwehungen und fordert nochmal gewaltig Kraft und Kondition. Die Schenkel brennen, ich fluche und schwitze trotz Minus Graden und kämpfe mich Schritt für Schritt durch meterhohen Schnee. Endlich habe ich die „Alpe Wied“ erreicht. Hier steht ein Wasserfaß und je nach dem ist es mal da oder mal weg. Hier entscheide ich dann ob ich wirklich auf dem Gipfel stehen muss oder ob ich gleich weiterwandere.
Belohnt werden meine brutalen Mühen mit einem beeindruckenden Blick auf den vor mir liegenden Bregenzerwald, den Schweizer Bergen mit seinem Säntis und bei klarer Sicht auf den Pfänder und den Bodensee. Jedes Mal bin ich wieder begeistert von diesem Weitblick und der herrlichen Ruhe hier oben. Meist bin ich nämlich alleine hier!
Auf der „Fahrstraße zur Alpe“ geht es dann weiter…
Es ist nur leider keine zu sehen. Ich weiß in etwa wo sie lang geht und so kämpfe ich mich durch die Schneemassen. Jeder zusätzliche Höhenmeter macht sich in der Schneehöhe bemerkbar und so habe ich im Laufe des Winters des Öfteren hier schon umgekehrt. Es war zwecklos und die Vernunft hat gesiegt!
Heute drehe ich nicht um. Schritt für Schritt komme ich zwar langsam aber stetig voran. Der Schnee liegt so hoch das keine Zäune mehr zu sehen sind. Ich brauche also hin und wieder einen guten Orientierungssinn. Irgendwann erreiche ich die Straße im Ortsteil Hagspiel.
Manchmal sind meine Kräfte schon verbraucht sodass ich die Straße entlang zurück nach Schindelberg wandere.
Wenn aber noch genügend „Körner“ vorhanden sind wandere ich mutig durchs „Bärenloch“. Wieso es hier „Bärenloch“ heißt weiß ich auch nicht…ein Bär ist mir hier Gott sei Dank noch keiner begegnet.
Der Weg schlängelt sich durch einen dichten Wald und bis auf das knirschen des Schnees bei jedem Schritt ist nichts zu hören.
Am Ende des Waldes steht wieder ein Bänkle und nun geht’s auf der freien Fläche teils durch Tiefschnee abwärts bis zu einem Wegweiser.
Hier folge ich der Beschilderung nach Schindelberg. Am Hotel Starennest überquere ich die Skipiste, wandere den Buckel steil nach oben und stehe zwar deutlich erschöpft aber richtig glücklich wieder am Stöhr.Hof.
Fazit dieser Wanderung: Eigentlich ist ein Urlaub auf dem Stöhr.Hof ohne Besuch des Dreiländerblickes überhaupt nicht möglich!
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