Immer um die Mittagszeit kommt bei uns erst der Postbote. Aha, die Zeitung und Rechnungen und was ist das…ein Brief vom Landesverband Urlaub auf dem Bauernhof. Das wird auch eine Rechnung sein…! Ich lege die Post auf die Seite und mache mit meiner Arbeit weiter. Es ist ja doch nix gscheides dabei!
Abends bei der Brotzeit mache ich die Briefe der Reihe nach auf, schließlich auch den vom Landesverband. Fast hätte ich mich verschluckt, hustend und schnappend nach Luft rufe ich Bruno zu:“ Wir haben den Goldenen Gockel! Wir sind einer der 20 familienfreundlichsten Ferienhöfe Bayerns!“
Die Freude ist riesengroß…aber nur kurz! Der Herr Google sagt uns nämlich das Untergriesbach, also der Ort an dem die Preisverleihung stattfindet verdammt weit weg ist, also am anderen Ende von Bayern im Dreiländereck Deutschland/Österreich/Tschechien. Nachdem wir im anderen Dreiländereck von Bayern leben reden wir hier von knapp 400km. Naja, dann machen wir halt Kurzurlaub bei Passau…ist doch auch ok!
Soweit soll es aber nicht kommen, weil die anderen 8 Preisträger aus dem Allgäu ja auch irgendwie da hin kommen müssen wird vom Verein „Mir Allgäuer“ ein Bus organisiert.
Am Morgen des 23.5.2017 klingelt mein Wecker gnadenlos um 3 Uhr morgens bzw. nachts. Ich muss ja noch duschen und mich irgendwie „allgäuchic“ stylen und das dauert natürlich scho a wing
Bruno in der Lederhose, ich im Dirndl, das wichtigste in der Tasche eingepackt verlassen wir um 4 Uhr das Haus und fahren nach Immenstadt/Ratholz. Dort nehmen wir einen weiteren Preisträger mit und sausen dann nach Nesselwang zum Bussammelplatz. Aufgeregt stehen da weitere Preisträger da, alle sind um diese Zeit schon hellwach und freuen sich auf den Tag. Es herrscht eine tolle Stimmung vor und später dann auch im Bus. Die Vorsitzende vom Verein „Mir Allgäuer“, übrigens auch eine Preisträgerin begrüßt alle, verteilt Kaffee und mit viel Liebe belegte Wurt und Käsebrote. Selten so ein leckeres Käsbrot gegessen liebe Angelika! Es findet ein reger „Vermieteraustausch“ statt und es ist sehr interessant die einzelnen Ferienhöfe etwas besser kennen zu lernen. Ich kenne zwar schon den einen oder anderen, teilweise aber nur über Facebook und nun kenne ich sie auch im „richtigen Leben“!
Nach 5 Stunden kurzweiliger Busfahrt erreichen wir den „Bio-Bauernhof Höfler“ in Glotzing.
Wir werden schon sehnsüchtig erwartet und nach einem Begrüßungssekt und einer leckeren Brezn geht es dann los! Wir sitzen im Innenhof von dem Anwesen, es pfeift zwar der Wind ein bisschen aber ich empfinde es als sehr gemütlich.
Die Vorsitzende vom Landesverband richtet Grußworte an uns, ebenso der Landrat von dort, der Bürgermeister und auch die Bäurin vom Bio-Bauernhof Höfler begrüßt uns. Sie erzählt etwas vom Bauernhof, dem Werdegang und wir dürfen dann später 2 Ferienwohnungen besichtigen…
Nun wird es interessant…der Auftritt der Mentalbäurin Elke Pelz-Thaller…!
„Was nix kostet ist auch nix wert!“ sagt sie und ich glaube das wird eine kurzweilige und lustige Stunde…und genau so ist es! Sie bringt alles sehr humorvoll und lustig auf den Punkt und das eine oder andere Mal ertappe ich mich dabei das ich denke:“Hmmm, genau so ist es!“ Langsam meldet sich der Magen mit lautem Knurren und nach einer kurzen Zugabe der Mentalbäurin wird das Buffet quasi eröffnet. Es gibt Schnitzel mit Kartoffelsalat oder Fisch…sehr sehr lecker!
Endlich kann ich Spionage betreiben. Zusammen mit Bruno schaue ich mir die Ferienwohnungen an und ich bin begeistert von den vielen liebevollen Details, die ich alle abfotografiere.
Auch im Innenhof findet man sehr geschmackvolle Dekorationen und am besten gefällt mir die Hängematte die zwischen zwei Bäumen hängt…ds werde ich auf dem Stöhr.Hof umsetzen!
Als Bruno der Bauer Höfler in die Arme läuft fragt er ihn über das Ferienhaus aus.
Da es vermietet ist dürfen wir leider nicht rein, aber durchs Fenster dürfen wir spitzeln. Der Bauer stellt sich bereitwillig jeder bohrenden Frage von Bruno und gibt auch sehr gerne Auskunft…Bruno nutzt das schamlos aus!
Der Landwirtschaftsminister Brunner trifft ein, hinter ihm ein Gefolge von mehreren wichtigen Leuten, die ich alle nicht kenne.
Es gibt noch Kaffee und aus einem „Krapfenwagen“ frisch gemachte Apfelküchlein…mmmmh!
Nun beginnt der offizielle Teil mit der Ansprache vom Landwirtschaftsminister und anschließend werden die Preisträger aufgerufen. Das macht mich sehr stolz als der Stöhr.Hof aus Oberstaufen aufgerufen wird, ich dem Landwirtschaftsminister die Hand schütteln darf und von ihm dann die Urkunde und die „Goldene Gockel Tafel“ bekomme. Ich bin direkt sprachlos…
Als alle 20 Preisträger ihre „Goldene Gockel“ erhalten haben wird die Presse noch etwas aktiv, alle Preisträger aufs Bild, dann nur das Allgäu, dann nur Oberallgäu und alle einzeln auch noch mal!
Aus dem Oberallgäu sind wir 4 Preisträger und mir wird klar wie besonders die Auszeichnung ist. Wir sind einer der 20 familienfreundlichsten Ferienhöfe Bayerns und haben uns gegen 1500 Ferienhöfe durchgesetzt. Das ist schon eine tolle Leistung, die wir aber ohne unsere Gäste nie erreichjt hätten. Die Bewertungen der Gäste werden analysiert, mit Punkten versehen und mit etwas Glück ist man dann unter den 20 Besten!
Stolz, mit einem „Goldenen Gockel“ im Gepäck fahren wir dann wieder zurück ins Allgäu!
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